Es gibt mindestens 2 Möglichkeiten, etwas mit dem Heiligen Geist im Leben anzufangen.
Den Heiligen Geist "vermitteln":
Es leuchtet jedem Menschen ein, der mit Jugendlichen zu tun hat, dass das Wissen um und der Glaube an den Hl. Geist den Firmlingen nicht einfach übergestülpt werden kann.
Wer den Hl. Geist vermitteln will, wird sich um differenzierte Übersetzungsversuche in die Lebenswelt Jugendlicher bemühen. Jugend
Dabei dient deren Lebens- / Glaubensgeschichte als Anknüpfungspunkt und "Aufhänger" für das Eigentliche, das vermittelt werden soll.
Das Leben der Jugendlichen wird nach "Spuren" abgefragt, an die das Wissen um das Wirken des Geistes Gottes angeknüpft werden kann.
Es werden Aktionen gestartet, die etwas vom Geistwirken sichtbar und spürbar machen sollen.
Schließlich wird die Pfarre / ja die ganze Kirche als "Anwendungsort" für den Geist gesehen.
Den Heiligen Geist "entdecken":
Wenn es um die Jugendlichen und ihre Begleiter geht, so stehen deren Geistbegabungen im Kontext ihrer Lebens- / Glaubensgeschichte, aber auch die Aufmerksamkeit auf das Wirken des Geistes Gottes in Gesellschaft und Kirche zur Debatte.
Mit Aufmerksamkeit widmen wir uns allem, was Jugendlichen "heilig" ist: in ihrer Arbeits-/ Schul-/ Freizeitkultur, dem Sport, der Musik, der Gestaltung ihrer privaten Lebensräume, den Riten und Gesten der Begegnungen; ...
Selbstverständlich ist aus christlich-kirchlicher Perspektive nicht alles "heilig", was Jugendlichen heilig ist.
Eine Unterscheidung der Geister ist angebracht. Diese erfolgt aber nicht von oben herab, sondern in einem wechselseitigen Kommunikationsprozess, in dem die Generationen voneinander "Religion" und deren Unterscheidung lernen.
Wer lebt denn nun eigentlich ein Leben aus dem Geist?
Es sind nicht große, von den alltäglichen Lebensumständen abgehobene Vorbilder, sondern unmittelbar greifbare Menschen.
Es sind gewöhnliche Menschen, wie es sie in jeder Pfarre genügend gibt; Menschen, die ihr alltägliches Leben in einer lebens-, freiheits- und beziehungsfördernden Haltung, dem Lebendigen zugewandt und gleichzeitig sich beschenken lassend leben.
Kriterien, die zur Unterscheidung von geistbeschenktem Leben dienen können
Achtung vor allem Lebendigen: Leben und Lebendigkeit können nicht gemacht werden - alles Leben ist verdankt.
Förderung der Freiheit: dem anderen Raum geben, Weite eröffnen; seine Existenz bejahen und respektieren und in all dem seine Freiheit wollen und fördern.
Leben in Beziehung: Geist ist ekstatisch - geht aus sich heraus, auf anderes zu; ohne Angst, sich im Auf-den-anderen-Zugehen selbst zu verlieren - selbst zu kurz zu kommen.
Zuwendung zur unterdrückten Kreatur: besonders zu den vom Leben Vernachlässigten, den Unterdrückten, zu kurz Gekommenen. Leben unter Vorbehalt: alles menschliche Tun ist zu relativieren; nichts, was dem Reich Gottes dient, ist absolut - absolut ist nur dieses selbst.