Patenamt wohlgemerkt!
Nicht Patent-Amt. Denn da muss nichts mehr erfunden werden.
Das Patenamt kennen wir schon lange.
So lange, dass sich in vielen Gegenden so etwas wie ein Brauchtum rund um dieses Amt entwickelt hat.
Da weiß man dann ziemlich genau, was man als Pate zu tun und zu lassen hat.
Da weiß man genau, worauf man sich einlässt. Da weiß man, wie man dran ist.
Womit man zu rechnen hat ..... - Und das oft im wahrsten Sinne des Wortes.
Tradition bedeutet Sicherheit. Es muss nicht immer alles neu erfunden werden.
Doch gehen wir einen Schritt weiter. Firmpaten
Wenn einer ausgewählt wird und sich als Pate zur Verfügung stellt, dann bedeutet das meist noch was ganz anderes als in eine vordefinierte Rolle zu schlüpfen.
Es bedeutet: Ich bin gefragt. Als Mensch. Als Begleiter. Nicht als Goldesel und nicht als Lückenbüßer. Als Mensch bin ich gefragt.
Ein junger Mensch will mich zum Paten.
Vielleicht weil er/sie instinktiv hofft, bei mir zu finden, was er/sie braucht.
Und das ist ganz etwas anderes als die üblichen Firmgeschenke.
Jugendliche brauchen Menschen, die für sie durch`s Feuer gehen.
Also doch auch Patent-Amt!
Neue Möglichkeiten er-finden, das Patenamt sinnvoll zu gestalten:
Da sein, sich aber nicht aufdrängen.
Antworten, aber nicht ohne gefragt zu werden.
Der Sitz dieses Amtes: das eigene Herz und das offene Ohr .....
als eine volle geldbörse gefragt wurde "Vieles kann der Mensch entbehren - nur den Menschen nicht" (Ludwig Börne)
ob sie denn nicht patin sein wolle Als Pate/Patin der eigenen Firmung nachspüren - sich bewusst Zeit dafür nehmen
da rechnete sie - da kalkulierte sie - vielleicht die Kirche aufsuchen, in der die Firmung stattfand
da zögerte sie und sagte "es muss wohl sein" sich an den eigenen Paten erinnern - und sich Fragen stellen wie:
als ein volles herz gefragt wurde Was hab ich als wertvoll erlebt?
ob es denn nicht pate sein wolle Wie möchte ich mein Patenamt gestalten?
da spürte es nach - da fühlte es vor - Was möchte ich weiter geben?
da freute es sich und sagte "ich will es sein" Was hätte ich mir damals und in weiterer Folge von meinem Firmpaten gewünscht?
Wenn der Firmspender dem Firmling die Hand auflegt und ihn salbt, so wird genau in diesem Moment sichtbar: Der Firmling steht nicht alleine da. Seine Patin/sein Pate steht hinter ihm.
Dieses "hinter jemandem stehen" ist das "Sinnbild des Patenamtes guthin".
Sie als Pate stehen dahinter. Nicht nur die paar Augenblicke in der Kirche.
Sondern auch für das weitere Leben. Hier beginnt sie - eine unter Umständen lebenslange unterstützende, freundschaftliche Beziehung zwischen dem Firmling und seinem Paten.
Der Begriff "Pate" kommt ja vom lateinischen "pater", Vater.
Früher fiel dem Paten im Todesfall der Eltern sogar die Sorgepflicht für das Patenkind zu.
Das ist heute anders geregelt - dennoch wird durch diese Tatsache spürbar, wie das Patenamt von kirchlicher Seite gemeint ist:
ein väterlicher Freund / eine mütterliche Freundin, der/die hinter ihrem Paten"kind" steht und es insbesondere bei seiner Lebensgestaltung und in Glaubensfragen begleitet und unterstützt.
Das heißt: aufmerksam sein, ohne sich aufzudrängen.
Im Gespräch bleiben und mit Sensibilität jene Momente erspüren, in denen Sie als mensch mit offenen Armen oder einem Ratschlag gebraucht werden .....